Biographie

Die Musik ist Ausdruck des Lebensgefühls einer Generation, die sich zunehmend von der offiziellen Staatsdoktrin abwendet und in gegenkulturellen Bewegungen nach eigenen Wegen in der Musik wie im Leben sucht.

Der DEFA-Dokumentarfilm „flüstern & SCHREIEN – ein Rockreport“ wird heute von vielen als Kult- film bezeichnet und fand nach seiner Premiere im Jahr 1988 auch internationale Anerkennung. In diesem Roadmovie geben die Filmemacher einen unterhaltsamen Einblick in die facettenreiche Musikszene der DDR und die Lebenswelt Jugendlicher in der Endphase der SED-Diktatur. Die jungen Leute äußern sich erstaunlich offen und auch kritisch über ihr Leben sowie Gesellschaft und Politik im „real existierenden Sozialismus“. Rockmusik wird zum Ausdruck des Lebensgefühls einer Genera- tion, die sich zunehmend von FDJ-Liedern, offiziellen Feiern, blauen Hemden und Blusen abwendet und nach eigenen Wegen in der Musik wie im Leben sucht. Zu den porträtierten Pop-, Rock- und Punk-Bands gehören u.a. „Silly“ (mit der 1996 verstorbenen Tamara Danz), „Feeling B“ (mit den heutigen „Rammstein“-Mitgliedern Christian „Flake“ Lorenz und Paul Landers), „Chicoree“/ „Die Zöllner“ (beide mit Dirk Zöllner) und „Sandow“. Viele dieser Musiker sind heute noch aktiv und gehören wie im Falle von Flake Lorenz und Paul Landers sehr populären Bands an. Der Zuschauer begleitet Musiker und Fans bei Tourneen und erfährt von den Sehnsüchten und Wünschen der jugendlichen Protagonisten: sich beispielsweise nach Lust und Laune kleiden und frei bewegen zu können. Bands wie Fans möchten sich zu ihrer eigenen Meinung bekennen, ohne gleich staatliche Repressionen zu erfahren. Sie wollen nicht als staatsfeindlich abgestempelt werden, nur weil sie nicht in der vom Staat gewünschten Form am politischen und gesellschaftlichen Leben partizipieren oder weil sie eine Vorliebe für alternative Musik und dazugehörige Outfits haben. Beim Betrachten der Lebenswelt und der Emotionen der Jugendlichen wird eines deutlich: Musik konnte als Rebel- lion gegen ein als beengt empfundenes Leben in der DDR dienen. Der zweite Teil von „flüstern & SCHREIEN“ zeigt u.a., wie sich die porträtierten Musiker nach der Wende entwickelt haben. Quelle: Kinofenster.de

Regie: Dieter Schumann
Drehbuch: Dieter Schumann, Jochen Wisotzki
Kamera: Michael Lösche
Schnitt: Karin Schöning, Ingeborg Marszalek
Regieassistenz/ Co-Regie: Alexandra Dimitroff
Dramaturg: Jochen Wisotzki
Komponist: Originalmusik
Ton: Henner Golz (Mischton), Jochen Huschenbett (Außenton), Dirk Hartung (Außenton), Ronald Gohlke (Außenton), Peter Pflughaupt (Außenton), Reinhard Helmecke (Außenton), Dieter Maurer (Außenton), Patrick Stanislawski (Außenton), Udo Cott (Außenton), Jürgen Abel (Außenton)
Musikinterpret: Feeling B (Musikgruppe), Silly (Musikgruppe), Sandow (Musikgruppe), This Pop Generation (auch: Popgeneration; Musikgruppe), Chicorée (Musikgruppe), Die Zöllner (Musikgruppe)
Produktionsleitung: Heinz Arnold, Roland Gernhard
Gestaltung: Jochen Härtel (Titelgrafik)
Beratung: Peter Wicke, Lothar Bisky, Peter Zocher
DEFA-Fotograf: Tina Bara
Person, primär: Ritchie Barton, Frank Brennecke, Tamara Danz, André Gensicke, Uwe Hassbecker, Herbert Junck, Kai-Uwe Kohlschmidt, Alexander Kriening, André Kunze, Paul Landers, Christian Lorenz, Garret Matzko, Jackie Reznicek, Hans-Jürgen Reznicek, Arthur Alexander (Spitzname: Aljoscha) Rompe, Falk Schettler, Dirk Zöllner

OstArt Festival

flüstern und SCHREIEN – ein Rockreport Tag 1, 09.11.19 Kino facebook | Homepage

Releases

Weitere Filme von Dieter Schumann:
  • 2016: Neben den Gleisen, 85 Minuten, Kinodokumentarfilm (Trailer hier ansehen)
  • 2016: 75 Jahre Michael Succow – Weltverbesserer aus Leidenschaft, 30 min, NDR
  • 2015: Notaufnahme – wenn Fremde näher kommen, 52 min (Trailer hier ansehen.)
  • 2015: Weltbahnhof mit Kiosk, 28.30 min,  NDR
  • 2014:Hoffnung am Tanasee – Äthopien, 52 min
  • 2013: Heimstatt der Seele – 25 Jahre Wiederaufbau Kloster Dobbertin, 45 min
  • 2013: Steine und Mehr – Geschichten aus der Zementstadt Geseke, 60 min
  • 2013: Steine, Träume und Visionen – Entdeckungen in der Urzeitweide Schelklingen, 65 min, im Auftrag der HeidelbergCement AG Deutschland
  • 2012: Tanz des Lebens, 52 min, Kino/NDR
  • 2010: WADANS WELT – Von der Würde der Arbeit, 100 min, Kinodokumentarfilm, Koproduktion mit der Gebrüder Beetz Filmproduktion
  • 2009: Meerklang – der Instrumentenbauer Götz Rausch, 15 min (Portrait), NDR
  • 2009: Des Windes Geselle – Der Segelmacher Sebastian Hentschel, 15 min (Portrait)
  • 2008: Die Frauen Gottes – Die letzten Diakonissen von Mecklenburg, 55 min, NDR
  • 2008: Gedächtnis für die Zukunft – Das Landeshauptarchiv Schwerin, 25/15 min
 2005 – 2008   Mecklenburger Profile – Dokumentarische Portraits (KF) für den NDR:
  • – Der Bürgermeister aus Übersee, 30 min
  • – Der Inselwirt, 15 min
  • – Schleuse 15 – Ein Besuch bei Schleusenmeister Kuck, 15 min
  • – Seines Glückes Schmied, 15 min
  • – Der Fischer von Herzogs Gnaden, 15 min
  • – Der Klockenschauster von Wismar, 15 min
  • – Die Kräuterfee von Weberin, 15 min
  • – Gebundene Leidenschaft – Buchbinder Günter Rädel, 15 min
  • – Alte Liebe rostet nicht – Schlossermeister Jakub Preiksch, 15 min
  • – Glanz in den Händen – Die Vergolderin Monika Lampert, 15 min
  • – Werkstatt der Bequemlichkeit – Polstermeister Hermann Pries, 15 min
  • 2004: Mecklenburg – so fern, so nah, 85 min, NDR
  • 2003: Mit Laib und Seele , 12 min, Kurzfilm
    Frühere Filme als Regisseur
  • 1994: Flüstern und Schreien II, 110 min, MDR/ORB
  • 1990: Die Dissidenten (MTV – Musikvideo)
  • 1989-1991: Im Glanze des Glücks, 90 min (Mitarbeit), Kinodokumentarfilm
  • 1989: Leben auf der Fischerkoppel, 30 min, DEFA
  • 1988: Flüstern und Schreien, 120 min, DEFA, Kinodokumentarfilm
  • 1985: Lieb die Erde wie dein Land, 90 min, DEFA
  • 1984: Kapitän Schickedanz, 30 min, DEFA
  • 1983: A – Wie Anfang, 25 min, DEFA
  • 1982: Unter Bauern, 60 min, Diplomfilm HFF

Quelle: DEFA